
Thema des Tages: Zentralbanken planen Goldreserven auszubauen und USD-Bestände zu reduzieren


Zentralbanken weltweit beabsichtigen, ihre Goldkäufe in diesem Jahr fortzusetzen und rechnen damit, dass ihre USD-Bestände in den kommenden fünf Jahren zurückgehen werden. Das geht aus einer Umfrage der World Gold Council (WGC) unter globalen Währungsbehörden hervor. Geopolitische Spannungen, das Risiko von Sanktionen und Bedenken über den Status des US-Dollars haben Zentralbanken zu Rekordkäufen von Goldbarren veranlasst. Gold hat kürzlich den Euro überholt und ist zur zweitgrößten Reservewährung der Welt nach dem USD geworden.
Ein Rekordwert von 95 % der Befragten erwartet, dass die Goldreserven der Zentralbanken weltweit in den nächsten 12 Monaten steigen werden – der höchste Wert seit Beginn der jährlichen Umfrage im Jahr 2018. Gleichzeitig erwarten drei Viertel der Teilnehmer einen Rückgang der USD-Bestände innerhalb der nächsten fünf Jahre. Über 70 Zentralbanken nahmen an der Umfrage teil. Shaokai Fan vom WGC kommentierte: „Die Stimmung ist sehr positiv, und es besteht deutlich mehr Vertrauen unter den Zentralbanken, dass sowohl weltweit als auch auf Landesebene weiter Gold gekauft wird.“
Die gute Performance von Gold in Krisenzeiten, die Rolle bei der Portfolio-Diversifizierung und der Schutz vor Inflation sind zentrale Beweggründe für die geplanten Goldkäufe. Darüber hinaus schätzen Zentralbanken weiterhin die einzigartigen Eigenschaften von Gold als strategischem Vermögenswert – seine Krisenfestigkeit, Werterhaltungsfunktion und Rolle als effektiver Diversifikator.
Die Mehrheit der Befragten (73 %) erwartet eine moderate bis signifikante Reduzierung der USD-Bestände in den globalen Reserven in den nächsten fünf Jahren. Im Gegenzug wird mit einem Anstieg der Anteile anderer Währungen wie Euro und Renminbi sowie von Gold gerechnet.
Die Umfrage verzeichnete zudem einen Anstieg bei Zentralbanken, die ihre Goldreserven aktiv verwalten – von 37 % im Jahr 2024 auf 44 % im Jahr 2025. Die Renditesteigerung blieb der Hauptgrund, doch das Risikomanagement überholte das taktische Trading als zweithäufigster Beweggrund.
Die Bank of England bleibt mit 64 % die beliebteste Lagerstätte für Goldreserven unter den Befragten. Gleichzeitig lag der Anteil der Zentralbanken, die Goldreserven auch im eigenen Land lagern, 2025 bei 59 %, gegenüber 41 % im Jahr 2024. Nur 7 % gaben an, in den kommenden 12 Monaten eine Erhöhung der inländischen Lagerung zu planen.
Gold hat jedoch auch Nachteile als Reservewert, darunter Lagerkosten und logistische Herausforderungen beim Transport.
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